
Der Zoll
Mehr als nur „Wächter“ an Deutschlands Grenzen
„Haben Sie etwas zu verzollen?“ Dies ist wohl die bekannteste Frage einer: eines Zollbeamt:in. Dabei sind die Aufgabenbereiche und Arbeitsplätze in diesem Beruf sehr vielseitig. Zöllner:innen leisten einen wichtigen Beitrag zur inneren Sicherheit in Deutschland und zur finanziellen Leistungsfähigkeit des Bundes.
Wer ist die Zollverwaltung?
Die Zollverwaltung ist dem Bundesministerium der Finanzen untergeordnet. Die oberste Bundesbehörde stellt die Generalzolldirektion, welche aus neun Direktionen - mit Hauptsitz in Bonn - und weiteren Dienstsitzen besteht. Die operative Aufgabenumsetzung verteilt sich im ganzen Bundesgebiet auf 41 Hauptzollämter, den nachgeordneten 250 Zollämtern sowie acht Zollfahndungsämter. In 2020 waren in Deutschland rund 43.000 Personen im Öffentlichen Dienst beim Zoll beschäftigt.
Die deutsche Zollverwaltung ist als eine von 27 Zollverwaltungen der EU international vernetzt und vertritt die deutschen Interessen. Deutsche Zollbeamte arbeiten auch bei supranationalen EU-Instituten in Brüssel, als Zollverbindungsbeamte in deutschen Botschaften weltweit oder leisten Aufbauhilfe in Krisengebieten. Aber auch die Verfolgung von Wirtschaftskriminalität und kriminellen Organisationen ist ein Teil dieser grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Womit wir schon bei den Tätigkeitsfeldern des Zolls sind.
Die Tätigkeitsfelder des Zolls
Berufliche Chancen beim Zoll
Zöllner:innen halten die Innere Sicherheit aufrecht: Ganz vorne – sozusagen „an vorderster Front“ – steht man als Beamt:in bei der Kontrolle an Flug- oder Seehäfen, an Grenzstationen und im mobilen Dienst. Aber auch in den Bereichen Zölle und Abgaben, Finanzkontrolle Schwarzarbeit, Zollfahndung, Wasserzoll, innere Verwaltung, Informationstechnik und vieles mehr, bieten sich interessante, vielfältige und verantwortungsvolle Einsatzmöglichkeiten. Ebenfalls können Zollbeamte in zolltechnischen Prüfungs- und Lehranstalten oder bei Bundeskassen tätig sein.
Für die zweijährige Ausbildung für den mittleren Dienst benötigt man einen Realschulabschluss oder einen gleichwertig anerkannten Bildungsstand oder ein Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Zulassungsvoraussetzung für den gehobenen Dienst ist die allgemeine Hochschulreife, Fachhochschulreife oder ein gleichwertig anerkannter Bildungsabschluss. Die Ausbildung umfasst ein dreijähriges duales Studium. Auch ein duales Studium in Verwaltungsinformatik oder eine Ausbildung zur Kauffrau und zum Kaufmann für Büromanagement kann man bei der deutschen Zollverwaltung absolvieren.
Wichtige persönliche Eigenschaften für die Karriere als Zollbeamt:innen sind Teamfähigkeit, die Bereitschaft in Schichtdiensten und an Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten - und natürlich auch eine gewisses Gespür und Menschenkenntnis, denn manchmal müssen Zollbeamt:innen auch „Detektiv spielen“.
Für begeisterte Wintersportler:innen könnte eine Laufbahn beim Zoll besonders interessant sein, denn die Zollverwaltung fördert den Skisport bereits seit 1952. Diese Sportförderung bezog sich zu Beginn auf Internationale Zollskiwettkämpfe und entwickelte sich bis heute zu einer zielorientierten Spitzensportförderung.
Besoldung
Nach der Ausbildung startet man im mittleren Dienst als Zollsekretär:innen in der Besoldungsgruppe A 6. Im Zuge der Karriere kann man dies bis zur:zum Zollamtsinspektor:in die Besoldungsgruppe A 9 steigern. Im gehobenen Dienst reicht die Gehaltsspanne vom Einsteiger mit der Besoldungsgruppe A 9 bis hin zum Zolloberamtsrat bzw. Zolloberamtsrätin zur Besoldungsgruppe A 13. Diverse Zuschläge erhöhen die Besoldung zusätzlich und sind je nach Familienstand individuell angepasst.
Risiken im Beruf
Was spannend klingt, birgt natürlich auch Gefahren. Freizeit- und Sportunfälle sind bei Zollbeamt:innen keine Seltenheit, denn der anstrengende Beruf erfordert körperliche Fitness und Leistungsfähigkeit. Auch im Einsatz kann schnell ein Unfall passieren. Im schlimmsten Fall kann dies schwere Folgen nach sich ziehen und zu bleibenden Schäden oder Dienstunfähigkeit führen. Als Beamt:in auf Lebenszeit genießt man im Versorgungsbereich einige Vorzüge – ist man aber noch Beamt:in auf Widerruf oder auf Probe, besteht zum Beispiel bei Freizeitunfällen kein Anspruch auf Unfallruhegehalt (selbst bei Beamt:innen auf Lebenszeit besteht der Anspruch erst nach 60 Monaten Wartezeit). Deshalb ist die passende Absicherung im Unfall- und Dienstunfähigkeitsbereich ein besonders wichtiger Punkt in der Karriereplanung beim Zoll.

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